Variantenmanagement Glossar:
Das Wichtigste im Überblick
Variantenmanagement ist ein mächtiges Werkzeug, um die stetig wachsende Produktvielfalt zu beherrschen und gleichzeitig die individuellen Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Doch auch das Variantenmanagement kommt mit einer eigenen Fachsprache daher.
Dieses Glossar erklärt Ihnen die wichtigsten Begriffe rund um das Variantenmanagement, um Ihnen den Einstieg in die Welt der individuellen Produktkonfiguration zu erleichtern.
Hier lernen Sie die Grundlagen der Variantenkonfiguration, die verschiedenen Ansätze des Variantenmanagements und die wichtigsten Methoden und Werkzeuge kennen.
Mit diesem Wissen sind Sie bestens gerüstet, um die Herausforderungen des Variantenmanagements zu meistern und die Vorteile für Ihr Unternehmen zu nutzen.

- Beziehungswissen
Regelbasierte Zusammenhänge mit Abhängigkeiten, Bedingungen und Prozeduren in der Kombination von Merkmalen und Merkmalswerten. Es definiert, welche Merkmalswerte miteinander kompatibel sind und welche sich gegenseitig ausschließen. Dies stellt sicher, dass nur sinnvolle und technisch realisierbare Produktvarianten konfiguriert werden können.
- CAD-Systeme
Computer-Aided Design (CAD) Systeme werden zur Konstruktion und Entwicklung von Produkten eingesetzt. Die Integration von Variantenmanagement in CAD-Systemen ermöglicht die automatisierte Generierung von Konstruktionszeichnungen und 3D-Modellen für verschiedene Produktvarianten. Änderungen an der Produktstruktur oder den Konfigurationsregeln können direkt im CAD-System aktualisiert werden, was zu einer erheblichen Zeitersparnis und Fehlerreduzierung führt.
- Klasse
Eine Klasse ist eine Gliederungshilfe, die Merkmale und Merkmalswerte eines konfigurierbaren Produkts als Bindeglied an den Materialstamm koppelt. Eine Klasse hat in der Regel eines oder mehrere Merkmale. Innerhalb der Klasse können unterschiedliche Produkteigenschaften über Merkmale und Merkmalswerte definiert werden.
- Komplexitätsmanagement
Komplexitätsmanagement befasst sich mit der Beherrschung der Komplexität, die durch eine hohe Variantenvielfalt entsteht. Methoden des Komplexitätsmanagements im Variantenmanagement sind z.B. die Standardisierung von Komponenten, die Modularisierung von Produkten und die Entwicklung von Plattformstrategien. Ziel ist es, die Variantenvielfalt zu reduzieren und die Prozesse zu vereinfachen, ohne die Flexibilität und die Kundenorientierung zu beeinträchtigen.
- Konfigurator
Ein Konfigurator ist eine Software, die Kunden oder Vertriebsmitarbeiter bei der Auswahl und Kombination von Merkmalen und Merkmalswerten unterstützt, um eine spezifische Produktvariante zu definieren. Konfiguratoren visualisieren die Konfigurationsmöglichkeiten, prüfen die Auswahl auf Gültigkeit anhand der Konfigurationsregeln und generieren Informationen wie Stücklisten, Preise oder Lieferzeiten für die gewählte Variante.
- Konfigurationsmodell
Das Konfigurationsmodell bildet die Struktur und die Beziehungen der Merkmale und Merkmalswerte eines Produkts ab. Es definiert, welche Merkmale miteinander kombiniert werden können und welche Abhängigkeiten zwischen ihnen bestehen.
- Konfigurationsregeln
Konfigurationsregeln definieren die zulässigen Kombinationen von Merkmalen und Merkmalswerten und stellen sicher, dass nur gültige und technisch realisierbare Produktvarianten konfiguriert werden können.
- Konfigurierbares Produkt (KMat)
Ein konfigurierbares Produkt (KMat) ist ein Material, das in verschiedenen Varianten angeboten wird. Es verfügt über eine Maximalstückliste, die alle Teile enthält, die für die Fertigung aller möglichen Varianten benötigt werden, sowie einen Maximalarbeitsplan, der alle möglichen Arbeitsschritte umfasst. Durch die Konfiguration werden die für die jeweilige Variante benötigten Teile und Arbeitsschritte ausgewählt.
- Kostenmanagement
Variantenvielfalt hat einen direkten Einfluss auf die Kosten. Ein effektives Kostenmanagement im Variantenmanagement umfasst die Analyse der Kostenfaktoren, die durch die Variantenvielfalt beeinflusst werden, und die Entwicklung von Strategien zur Kostenoptimierung. Methoden zur Kostenoptimierung sind z.B. die Standardisierung von Komponenten, die Modularisierung von Produkten und die Wertanalyse.
- Material
Ein Material ist ein eindeutig definierter Artikel, der über einem Materialstamm mit konkreten Merkmalen verfügt und mit einer Materialnummer bezeichnet wird. Das Material stellt eine Verbindung her zu Vertrieb, Materialwirtschaft (Einkauf und Bestandsführung ) sowie Produktionsplanung und Produktionssteuerung. Materialien können konfigurierbare Produkte (sog. KMAT) oder auch Stücklisten-Materialien, wie z.B. Roh-, Halb- oder Fertig-Materialien sein. Die Begriffe konfigurierbares Material und konfigurierbares Produkt können synonym verwendet werden.
- Merkmal
Ein Merkmal beschreibt eine Eigenschaft eines konfigurierbaren Produkts. Es kann verschiedene Ausprägungen haben, die durch Merkmalswerte dargestellt werden.
- Merkmalswert
Ein Merkmal hat in der Regel einen oder mehrere Merkmalswerte. Diese sind die Spezifikationen eines Merkmals. und stellen bei der Variantenkonfiguration die Auswahlmöglichkeiten für ein Merkmal dar. Der Merkmalswert erfasst also mögliche Ausprägungen eines Produkts, die dessen Eigenschaften auf der Merkmalsebene konkret ausdifferenzieren.
- Modularisierung
Modularisierung ist ein Konzept, bei dem ein Produkt in unabhängige Module zerlegt wird. Diese Module können dann flexibel miteinander kombiniert werden, um verschiedene Varianten zu erstellen. Modularisierung ermöglicht eine hohe Variantenvielfalt bei gleichzeitiger Reduzierung der Komplexität.
- Nomenklatur
Eine Nomenklatur ist ein System zur eindeutigen Benennung von Objekten, z.B. Materialien, Merkmale oder Dokumente. Im Variantenmanagement ist eine konsistente Nomenklatur wichtig, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten und Fehler zu vermeiden.
- Plattformstrategie
Bei einer Plattformstrategie wird eine gemeinsame Plattform für verschiedene Produktvarianten entwickelt. Die Plattform enthält die grundlegenden Funktionen und Komponenten, die von allen Varianten genutzt werden.
- Product Lifecycle Management (PLM)
PLM-Systeme dienen der Verwaltung aller produktbezogenen Daten über den gesamten Produktlebenszyklus. Sie unterstützen das Variantenmanagement durch die zentrale Speicherung und Verwaltung von Produktstrukturen, Stücklisten, Konfigurationsregeln und Dokumenten.
- Produktlebenszyklus
Der Produktlebenszyklus umfasst alle Phasen von der Entwicklung über die Produktion und den Vertrieb bis hin zum Service eines Produkts. Variantenmanagement beeinflusst alle Phasen des Produktlebenszyklus:- Entwicklung: Definition der möglichen Varianten, Festlegung von Konfigurationsregeln.
- Produktion: Planung und Steuerung der Produktionsprozesse für verschiedene Varianten.
- Vertrieb: Erstellung von Angeboten und Konfiguration von Produkten nach Kundenwunsch.
- Service: Bereitstellung von Serviceleistungen für verschiedene Varianten.
- Produktstruktur
Eine Produktstruktur bildet aus den hierarchisch angeordneten Objekten Gruppe, Merkmale und Merkmalswerten einem Merkmalsbaum, der ähnlich wie eine Konstruktionsstückliste mit erweiterten Möglichkeiten der Analyse, Gliederung und Dokumentation eines Produkts oder einer Baugruppe dient. Sie visualisiert das in der Konfiguration notwendige Produktwissen von Produkten und Komponenten (Produktfamilien, Produktsichten, Produktpositionen und Baukastengruppen sowie Produktvarianten, Produktpositionsvarianten, Baukastenköpfe und Baukastenpositionen).
- Qualitätsmanagement
Qualitätsmanagement im Variantenmanagement umfasst alle Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität von Produkten mit hoher Variantenvielfalt. Dazu gehören die Definition von Qualitätsstandards, die Durchführung von Tests und die Überwachung der Produktionsprozesse.
- Regelwerk
Das Regelwerk umfasst alle Konfigurationsregeln, die die zulässigen Kombinationen von Merkmalen und Merkmalswerten definieren. Es stellt sicher, dass nur gültige und technisch realisierbare Produktvarianten konfiguriert werden können.
- Stückliste
Die Stückliste beschreibt sämtliche Einzelteile eines Konfigurierbaren Produkts mit den Mengen, die benötigt werden, um dieses zu fertigen. Sie gibt an, wie viele Mengeneinheiten eines bestimmten Einzelteils bzw. einer bestimmten Baugruppe notwendig sind, um die gewünschten Varianten herzustellen. Sie schafft damit eine funktionale Verbindung von Material und Merkmal für den Angebots- oder Produktionsprozess.
- Variantenkonfiguration
Die Variantenkonfiguration ist der Prozess der Auswahl und Kombination von Merkmalen und Merkmalswerten zur Definition einer spezifischen Produktvariante.
- Variantenmanagement
Variantenmanagement ist ein strategischer Ansatz, der darauf abzielt, die Vielfalt möglicher Produktvarianten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg zu planen, zu steuern und zu optimieren.
- Variantenplanung
Die Variantenplanung umfasst alle Aktivitäten, die zur Planung und Steuerung der Variantenvielfalt im Unternehmen notwendig sind.
- SAP LO-VC Integration bei SAE
Die SAE entwickelte für das Variantenmanagement Modul von SAP genannt LO-VC eine eigene Varianten-Engine. Durch SAE wird SAP LO-VC webfähig.
Mit dieser weltweit einzigartigen Entwicklung ist SAE in der Lage alle Objekte die von SAP in der Variantenkonfiguration verwendet werden auch außerhalb der SAP-Welt anzuwenden. So ist es durch SAE möglich die so genannten KMat’s = konfigurierbare Materialien auf der eigenen Website oder im SAE-CPQ-System zur Angebotserstellung direkt zu nutzen. Alle relevanten Merkmale und deren Merkmalswerte werden über Klassen zum konfigurierbaren Material aus SAP gelesen und in der SAE-Datenbank außerhalb gespeichert. Die SAE Varianten-Engine für SAP unterstützt auch alle Objekte zur Steuerung des Regelwerkes. SAE unterstützt sämtliche Regelobjekte wie Vorbedingungen, Prozeduren und Constraints. Mehrstufige Konfigurationen die über spezielle Vertriebsstücklisten gesteuert werden werden ebenfalls außerhalb SAP in der mit SAE Varianten-Engine fehlerfrei abgearbeitet. Die Geschwindigkeit mit der alle Regeln abgearbeitet werden ist atemberaubend schnell. Ein weiteres einzigartiges Highlight ist die offline Anwendung. Das heißt der Vertriebsmitarbeiter kann vor Ort beim Kunden ohne Internetzugang komplexe SAP Varianten Module konfigurieren.
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